Kältemittel-Verordnungen: Der Übergang zu Lösungen mit niedrigem GWP

Die F-Gase-Verordnung⁴ (EU 517/2014) der Europäischen Union zielt darauf ab, die Emissionen fluorierter Treibhausgase (F-Gase) schneller als im Kigali-Amendment beschrieben zu reduzieren. Die Regelung beinhaltet einen vielschichtigen Ansatz, um eine umfassende Senkung der Emissionen zu realisieren:

• Einführung eines Quotensystems zum Umgang mit H-FKW auf dem EU-Markt ab 2015 und deren Reduktion auf ein Fünftel der Menge von 2015 bis zum Jahr 2030.
• Verwendungsverbot für einige F-Gase mit hohem Treibhauspotenzial in bestimmten Anwendungen, für die Alternativen mit geringeren Umweltauswirkungen zur Verfügung stehen.
• Verringerung von Leckagen aus bestehenden Anlagen durch strengere Wartungsvorschriften, z. B. Dichtheitsprüfungen und Rückgewinnung der Kältemittel am Ende der Anlagenlebensdauer.

AIM ACT-Gesetzgebung

Im Dezember 2020 wurde der American Innovation und Manufacturing Act (AIM) mit deutlicher parteiübergreifender Unterstützung als US-Gesetz unterzeichnet und verabschiedet. Das AIM-Gesetz schafft den Rahmen, um der EPA die Befugnis zu erteilen, den geordneten landesweiten Ausstieg aus Fluorkohlenwasserstoffen (HFC) mit hohem Treibhauspotenzial (GWP) zu beginnen. 

Es wird erwartet, dass das AIM-Gesetz erhebliche ökologische und wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt, unter anderem: 33.000 neue Arbeitsplätze und die Erhaltung von 138.4000 bestehenden Arbeitsplätzen, 38,8 Milliarden US-Dollar an direkter und indirekter Herstellungsleistung und eine Verbesserung der US-Handelsbilanz bei Ausrüstung und Chemikalien um 12,5 Milliarden US-Dollar.

Inwiefern das AIM-Gesetz der EPA die Befugnis erteilt, H-FKW zu regulieren

• Ermächtigt die EPA, die Herstellung und den Verbrauch von H-FKW über einen Zeitraum von 16 Jahren im Rahmen eines Programms zur Zuteilung von Zertifikaten schrittweise zu reduzieren, ähnlich wie bei der Regulierung ozonschädigender Stoffe unter Titel VI (dem „Clean Air Act“).
• Ermächtigt die EPA, sowohl sektorbasierte als auch anwendungsspezifische Restriktionen festzulegen, um den Übergang zu Technologien der nächsten Generation zu erleichtern. Diese Beschränkungen für Anwendungsfälle würden die umfassendere Herstellungs- und Verbrauchsreduzierung ergänzen. 
• Ermöglicht es der EPA, Standards für ein Programm zur Rückgewinnung von Kältemitteln festzulegen.

Das AIM-Gesetz sieht einen Zeitplan für den schrittweisen Ausstieg vor, der auf den Herstellungs- und Verbrauchswerten der Jahre 2011–2013 als Bezugszeitraum basiert. Ausgehend vom Ausgangswert skizziert das Gesetz den folgenden schrittweisen Ausstieg aus Herstellung und Verbrauch:

Was bedeutet das AIM-Gesetz für Sie?

• Produkte mit hohem GWP-Wert werden einer neuen behördlichen Prüfung unterzogen 
• Preis und Verfügbarkeit der Produkte werden sich durch den schrittweisen Ausstieg ändern
• Neue Kältemittel und Systemarchitekturen werden auf den Markt kommen, um die neuen Anforderungen zu erfüllen 

Was können Sie tun?

• BLEIBEN SIE AUF DEM LAUFENDEN, um sicherzustellen, dass Sie die sich entwickelnden Verordnungen verstehen
• PRÜFEN Sie Ihre derzeitige Anlage, die H-FKW nutzt, und reparieren Sie undichte Stellen im Vorfeld der bevorstehenden Maßnahmen zum schrittweisen H-FKW-Ausstieg. 
• PLANEN Sie den schrittweisen Ausstieg, mit besonderem Augenmerk auf Anwendungen, die Test- und Validierungsprozesse erfordern
• BEWERTEN Sie Ihre Optionen für den Ersatz von H-FKW mit hohem GWP-Wert durch H-FKW- und HFO-Technologien mit niedrigem GWP-Wert
• ÜBERPRÜFEN Sie Ihre aktuellen Lieferanten und stellen Sie sicher, dass sie über die Kapazität und Integrität verfügen, um Ihre zukünftigen Anforderungen zu erfüllen
• BITTEN SIE UM HILFE Unsere lokalen Engineering-Teams helfen Ihnen beim Übergang und bei der Beurteilung von Optionen der nächsten Generation zur Unterstützung Ihres Unternehmens

Erfahren Sie mehr über das AIM-Gesetz

Significant New Alternatives Policy (SNAP)

Abschnitt 612 des Clean Air Act von 1990 enthielt das Significant New Alternatives Policy (SNAP) Program⁵ der EPA zur Ermittlung und Beurteilung von Ersatzstoffen für ozonabbauende Substanzen. Das Programm beinhaltet einige Mandate, die sich auf die Verwendung verschiedener Kältemittel auswirken, und veröffentlicht Listen mit erlaubten und nicht erlaubten Ersatzstoffen. Diese Listen werden auf Basis neuer Erkenntnisse laufend aktualisiert. Eine vollständige Liste der zugelassenen Lösungen, sortiert nach Anwendung, finden Sie über den folgenden Link: SNAP Substitutes by Sector | US EPA

Bundesstaatliche Verordnungen

Im Laufe der letzten Jahre haben viele US-Bundesstaaten damit begonnen, Verordnungen durchzusetzen, um H-FKW mit hohem Treibhauspotenzial abzuschaffen. Bundesstaaten wie Kalifornien, Washington, Vermont und New York haben entweder Fortschritte bei der Umsetzung der Verordnungen gemacht oder diese vollkommen umgesetzt, was sich auf zukünftige Kauf- und Wartungsentscheidungen in Bezug auf Anlagen auswirken wird. Chemours wird weiter engagiert bleiben und die aktuellsten Informationen zu bundesstaatlichen Verordnungen bereitstellen, sobald diese verfügbar sind. Sehen Sie sich unseren nachstehenden Einseiter mit Updates an oder kontaktieren Sie uns, um mehr Informationen über Ihre spezielle Anwendung zu erhalten.

Eine Zunahme illegaler Aktivitäten kann während eines schrittweisen Abbaus und bei Vorhandensein wirtschaftlicher Anreize ein Problem darstellen. Dies geschah in den USA während der Einstellung der Verwendung von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKWs) und teilhalogenierten Fluorkohlenwasserstoffen (H-FCKWs). Chemours hat sich verpflichtet, mit der Industrie und den Regierungsbehörden zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass Verordnungen umgesetzt werden, die das Erreichen der Klimaziele unterstützen, Geschäftsunterbrechungen begrenzen und gewährleisten, dass Unternehmen, die legal arbeiten, nicht durch illegale Aktivitäten benachteiligt werden.

Als Industrie sollten wir mit der US EPA und Environment Canada zusammenarbeiten, um bestehende und neue Systeme aufzudecken, die illegale Betreiber während des H-FKW-Ausstiegs zu nutzen versuchen könnten. Es bedarf der Schaffung des richtigen rechtlichen Rahmens in Verbindung mit einer sorgfältigen Durchsetzung und harten Strafen für Unternehmen und Einzelpersonen, die versuchen, die Gesetze zu umgehen.

Chemours setzt ein Programm zur Bekämpfung von Fälschungen ein. Dazu gehören holografische Etiketten, mit denen die Kunden überprüfen können, ob es sich bei der Flasche um ein echtes Chemours-Produkt handelt. So schützen Sie sich am besten vor illegalen und gefälschten Produkten:

• Beziehen Sie Produkte von einem seriösen Händler
• Prüfen Sie die Verpackung vor dem Gebrauch genau
• Achten Sie auf die wichtigsten Sicherheitsmerkmale
• Bestätigen Sie die Echtheit des Produkts mit der Authentifizierungsfunktion von Chemours
• Melden Sie verdächtige Kältemittelangebote den Behörden (d. h. Angebote, die „zu schön sind, um wahr zu sein“)

Laden Sie unser aktuelles Merkblatt über illegale Kältemittel herunter, um mehr über die Nachteile illegaler Produkte zu erfahren und darüber, wie Sie dazu beitragen können, mutmaßliche illegale Aktivitäten zu melden.

Um mögliche Verstöße gegen Umweltgesetze und -Verordnungen zu melden, besuchen Sie: https://echo.epa.gov/report-environmental-violations oder scannen Sie die QR-Code unten.

Authentifizieren Sie Ihr Kältemittel mit einem schnellen Scan

Das japanische Gesetz zum Schutz der Ozonschicht⁷ schreibt Maßnahmen vor, die über den Geltungsbereich früherer Maßnahmen hinausgehen. Das Gesetz verlagerte den Fokus von der Rückgewinnung und Vernichtung von F-Gasen auf den gesamten Lebenszyklus: Herstellung, Wartung und Dichtheitsprüfung. Eine separate Verordnung, das Gesetz zur rationalen Verwendung und ordnungsgemäßen Entsorgung von Fluorkohlenwasserstoffen, bezieht sich speziell auf Emissionen aus FCKW, H-FCKW und H-FKW. Die japanischen Gesetze fördern auch die Verwendung von Kältemitteln mit geringem Treibhauspotenzial bei bestimmten Produkten.

Die Überarbeitung dieser Verordnung im Dezember 2016 ermöglicht es Kanada, seinen laufenden Verpflichtungen aus dem Montrealer Protokoll nachzukommen. Die jüngste Überarbeitung schafft den Rahmen für den schrittweisen Ausstieg aus der Verwendung von H-FKW, der mit dem Kigali Amendment zum Montrealer Protokoll verabschiedet wurde. Die Verordnungen schreiben u. a. Genehmigungsverfahren sowie die Zuweisung von CO₂-Äquivalenten vor. Environment and Climate Change Canada⁸ hat fünf Merkblätter veröffentlicht, um die beaufsichtigten Unternehmen bei der Einhaltung der Vorschriften zu unterstützen.

Der fortgesetzte Handel und Verkauf von illegalen Fluorkohlenwasserstoffen (H-FKW oder F-Gase) in der Europäischen Union (EU) gibt Anlass zu großer Sorge, da er die Klimaziele der EU untergräbt, organisierte Kriminalität finanziert und kleine und mittlere Unternehmen in der EU bedroht, die in die Einhaltung der Gesetze und die Lieferung legaler Kältemittel unter Einhaltung des Quotensystems investiert haben.

Um die F-Gas-Emissionen zu reduzieren, hat die EU im Jahr 2015 die Verordnung 517/2014 verabschiedet, die darauf abzielt, die Menge an H-FKW schrittweise zu reduzieren und den Übergang von Produkten mit hohem Treibhauspotenzial (Hoch-GWP) zu Alternativen mit niedrigem Treibhauspotenzial voranzutreiben. Die Verordnung strebt eine Reduzierung des F-Gasverbrauchs um 79 % bis 2030 an, mit dem Nebeneffekt, dass der Übergang zu Lösungen mit einem niedrigeren GWP-Wert gefördert wird.

Chemours unterstützt die Ziele der Verordnung 517/2014 und liefert weiterhin nicht ozonschädigende Kältemittellösungen mit niedrigem GWP-Wert für die Industrien, die wir weltweit bedienen. Wir sind Mitglied des European FluoroCarbons Technical Committee (EFCTC), einer Sektorgruppe des European Chemical Industry Council (Cefic), die wichtige Informationen über die Anwendungen, die Sicherheit, die Gesundheit und die Umweltauswirkungen von H-FKW und HFO (Hydrofluorolefine), ihren Ersatzstoffen der nächsten Generation mit niedrigem GWP-Wert, liefert.

Die EFCTC engagiert sich gegen den illegalen Handel mit H-FKW in der EU. Wir ermutigen Sie, sich dem Kampf gegen den illegalen Handel mit H-FKW in der EU anzuschließen, indem Sie verdächtige oder illegale Angebote von H-FKW über die EFCTC Action Line melden oder sich dem Pledge to #SayNoToIllegalHFCs anschließen. Gemeinsam können wir unsere Umwelt schützen und gleichzeitig den Übergang zu Alternativen mit geringem GWP vorantreiben.

• Erfahren Sie mehr über den illegalen Handel mit H-FKW
• Ein tiefer Einblick in den H-FKW-Handel
• Daten aus dem Oxera-Bericht
• Verpflichtung zur Beendigung des illegalen Handels mit H-FKW